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1. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 150

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
150 Ix. Von der Französischen Revolution bis zum Wiener Kongreß. § 117. Nebenkämpfe des Krieges von 1809. Napoleon auf dem Gipfel feiner Macht. Franzosen- und Stimmung1®6 1- Vor Beginn des österreichischen Krieges richtete Franz I. an 2trdl' alle Deutschen einen Aufruf zur tätigen Mitwirkung an dem Sturze Napoleons. Die daran geknüpften Hoffnungen gingen zwar nicht in Erfüllung; es kam jedoch in einigen Gebieten des Vaterlandes zu kühnen Erhebungen, welche die im Volke eingetretene Sinnesänderung erkennen ließen. Vor allem übte jener Aufruf eine zündende Wirkung auf die Tiroler, die feit bent unglücklichen Preßburger Frieden (1805) Untertanen des bayerischen Staates waren. Nur mit dem größten Widerstreben hatten sie sich in die neue Ordnung der Diuge gefügt, die sie (namentlich die Einführung der Konskription) als einen schmerzlichen Eingriff in alte Rechte empfanden. Zudem haßten die glaubenstreuen Tiroler die Bayern als Verbündete der gottesleugne-rischen Franzosen. Als sich nun Österreich ernstlich zum Kampfe Erhebung, rüstete, da hielt mau den heißerfehnten Augenblick zur Losreißung von Bayern für gekommen. Der Geist der Erhebung fuhr durch das biedere Bauern-, Hirten- und Jägervolk. Sturmglocken in den Tälern und Feuersäulen auf den Bergen gaben das Signal zur Abschüttelung des brüefenben Joches. Aus nah und fern eilten in Scharen die begeisterten Kämpfer herbei. Art die Spitze der Bewegung stellte sich der Saubwirt Andreas Hofer aus dem Paffeiertal (bei Meran), ein frommer, schlichter Mann, der wegen seiner Tapferkeit, feines ehrenwerten Charakters und seines offenen, treuen Wesens in hoher Achtung staub. Anbere Leiter waren Joseph Speckbacher und der Kapn-zinerpater Haspittger. Andreas Hofer führte feine Haufen nach Innsbruck, dem Mittelpunkte des Landes. Dort stießen sie auf ein Die Kämpfe am bayerifch-frattzvsisches Heer. Nach furchtbarem Kampfe am Berge Jselberge. Jfel (südlich von Innsbruck) wichen die Feittbe zurück und die Sieger hielten unter dem Jubel des Volkes ihren Einzug in die Hauptstabt (April 1809). Einige Tage später erscholl die Kunde von der Niederlage der Österreicher bei Regensburg und bald darauf erschien ein bayerisches Heer unter Wrede. Abermals entbrannte ein hartnäckiger Kamps ant Jselberge (Mai) und wiederum gelang den helben- mütigen Tirolern die Besiegung ihrer Bebrücfer. Nun folgten einige ruhige Monate. Die Vorgänge um Wien machten die Zusammensetzung aller Napoleottifchett Streitkräfte zur Notweubigkeit. Nach der Wagramer Schlacht aber brangett neue Heeresmaffett gegen das schone Berglanb vor. Die Tiroler wagten den äußersten Wiberftanb.

2. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 151

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 117. Nebenkämpfe des Krieges von 1809. 151 Wunderbarerweise erzwang sich Andreas Hofer auch jetzt wieder den Einzug in Innsbruck (August), wo er nun eine Zeit als „Ober-kommandant o du Xi rot" von der Hofburg aus das Land regierte. Der Schönbrunner Friede machte dem Unabhängigkeitstraum des Uttt^dru^mg wackeren Volkes ein jähes Ende. Obwohl Franz I. wenige Monate »ach dem Sckön- t- , ~ * • rv . brunner Frieden. vorher die Zusicherung gegeben hatte, „daß er keinen frieden billigen werde, der das treue Land Tirol von dem Körper des österreichischen Kaiserstaates losreißen würde," so gab er es doch seinem Schicksale preis. Mit verstärkter Macht fielen Franzosen und Bayern ein und brachen in kurzer Zeit (November) allen Widerstand des Volkes. Speckbacher und Haspinger retteten sich durch die Flucht. Andreas Hofer entwich auf das Gebirge und sand hoch oben in einer beschneiten Sennhütte Schutz gegen die ihm nachstellenden Feinde. Allein sein Aufenthaltsort blieb nicht lange verborgen. Leider übte eine gemeine Seele um schnöden Gewinnes willen Verrat. Infolgedessen wurde Hofer im Januar 1810 vou französischen Soldaten ergriffen und nach Mantua abgeliefert, wo man ihn, da er sich weder reuig zeigte, noch um Gnade bat, zum Tode verurteilte. Mit unverbundenen Augen, standhaft bis zum letzten Augenblick, empfing er als echter Märtyrer feines Volkes auf den Festungswällen der Stadt die wohlgezielte Kugel und damit den Tod, „den er so manchesmal vom Jselberg gesandt ins Tal" <20. Februar 1810). 2. Die Erhebung von Tirol war nur eine der begleitenden Er- Aufstand sont- scheinimgen des großen Krieges von 1809. Ähnliche Bewegungen bcuj' 111 Sm,et' kamen gleichzeitig in Norddeutschland vor. Nahmen sie auch hier nicht die Ausdehnung des Tiroler Aufstandes an, so waren sie doch bedeutsame Kundgebungen der im Volke vorhandenen Stimmung: der Erbitterung über die Fremdherrschaft und der Sehnsucht nach Befreiung. Der dem hessischen Adel ungehörige Oberstleutnant v. Dörnberg, welcher in westfälischen Diensten stand, faßte im April 1809 bett Gedanken, mit Hilfe feines Bataillons und der grollenden hessischen Bauern den König Jerome in feiner Hauptstadt Kassel anzugreifen. Allein beim Verfuch, den Plan auszuführen, zeigte sich die Unzuverlässigkeit seiner Streitkräfte. Soldaten und Bauern stoben bei dem ersten Geschützfeuer auseinander. Dörnberg entkam. — 3. Eine andere Schilderhebung nahm in Schlesien ihren Anfang. Seele derselben war der Herzog Friedrich Wilhelm von Braun - Wm von Braun-schweig - Ols, Sohn des bei Auerstädt besiegten Herzogs. Er haßte in Napoleon den Zerstörer seiner Dynastie und den „Feind des Vaterlandes", warb, nachdem Österreich den Krieg erklärt hatte, ein Freikorps (die „Schwarze Legion der Rache") und beschloß, aus immer größeren Zuzug hoffend, den Angriff aus das Königreich Westfalen und die Zurückeroberung seines Herzogtums. Seine Helden, die am

3. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 69

1827 - Erlangen : Heyder
- 6s — Königreich erhielt. Dann kamen wieder römische Pro, curatoren, z. D. Geffius Florus, deren Druck aber das Volk zu einem blutigen Aufstande reihte, in Folge des- sen Jerusalem (70 n. Chr.) vom Kaiser Titus erobert und zerstört wurde. Wenn es aber auch noch von den Juden später als ihr Mittelpunkt betrachtet wurde, so waren diese doch durch jene und frühere Ereignisse be- reits fast durch das ganze römische Reich verbreitet wor- den, was wiederum der schneller« Verbreitung des Chrt- stenthumes großen Vorschub that. — Nicht allein die jüdische Religion war in tiefen Verfall gerathen, son- dern auch die heidnischen der Griechen und Römer waren schon mehr Werkzeuge der Politik, als Sache der heiligen Ueberzeugung geworden; und schon Cicero behauptete: ein Augur könne den andern nicht ohne Lachen ansehen. Da gefiel es zur Rettung des Men, schengeschlechtes (damit es nicht den Glauben an das Ewige und Höchste, und damit sich selbst verliere) der göttlichen Vorsehung, durch eine unmittelbare Offen- barung die Menschen, welche die Vernunft fast nur auf Irrwege geführt hatte, wieder zu belehren, zu bessern und zu erleuchten. Fünf Jahre vor dem Tode jenes jüdischen Herodes wurde Iesus Christus (der Sohn Gottes) von der Maria aus Nazareth zu Bethlehem geboren, und trat unter d-m Landpfleger Pontius Pi- latus als der außerordentlichste und größte Neligions, lehrer, den die Weltgeschichte kennt, auf. Werl aber seine so einfach große Lehre den Satzungen und Irr- lehren der damaligen Juden widersprach, wurde er verfolgt, und endlich vor dem römischen Landpfleqer als Empörer und Feind der Römer angeklagt. So erlitt der große Menschenfreund als ein Vermittler und Ver, söhner zwischen Gott und Menschen den Tod am Kreuze, und besiegelte damit zugleich die Wahrheit seiner Lehre, die sofort durch seine Jünger immer weiter ausgebreitet wurde. Für den größten Denker wie für den einfach- sten Mann aus dem ungebildesten Stande gleich pas- send , gab sie würdigere Begriffe von einem einigen Gotte, der die Menschen als seine Kinder liebe, und für zwei Weiten glücklich machen wolle, und gab die edelsten Mittel an, wie man dieß wahrhaft werden

4. Allgemeines Lesebuch für den Bürger und Landmann - S. 569

1791 - Erlangen : Bibelanst.
569 bor, die Berge Garisim und Ebal bey Sichem. Noch weiter gegen Mittag bey Jericho herüber liegt der Berg Abarim, mit demselben ist verbunden Nebo, auf dessen höchsten Spitze, Pisga, Mosesfestoeben ist, 5 B. Mos. 34. An dem mittelländischen Meer, gegen Mittag , liegt der Berg Ebal; noch weiter ge- gegen Mittag die Gebürge Juda, auf welchen die tu tern des Johannes gewohnt haben. Einer der aller- wichtigsten Berge ist der Berg Zion und der Oel- berg in Jerusalem. 5) Die merkwürdigsten Städte und Ocrter sind folgende: Jerusalem fast in der Mitte des Landes.. In derselben auf dem Berge Zion eine veste Burg, und die obere Stadt gegen Morgen und Mittag zu; gegen über aus dem Berg Moria der Tempel; Mit- ternachtwarts lag auf dem Hügel Opbel herab die untere Stadt. Die ganze Stadt hatte fast 2 Stunden im Umkreis; meistens mehr als 100,000 Einwohner. Gegen Mittag hcrabwarts liegt Bethlehem, wo Jesus gebohren wurde. Don Jerusalem aus gegen Morgen über den Oelberg lag B e t b p h a g e und B e- t b a n ie n. Von Jerusalem gegen Mitternacht Em a u s; weiter Mitternachtwarts Bethel. Rechter Hand ge- gen den Jordan Silo, wo ehebin die/Bundeslade stand; dann S a m a r i a , wo in den altern Zeiten die Könige der n Stamme gewohnt haben. 6) Ucbcr Samaria gegen Mitternacht war Gali- la a, darinnen zu merken sind: Nazareth, wo Je- sus erzogen wurde. K a n a, wo er Wasser in 2äin verwandelte. K a p e r n a u m am Sec Genezarcth, wo er eine Zeitlang wohnte. Uebec den See Genezarcth, gegen Morgen, lag Bethsaida und die io Städte der Gergesener. Wer die Lage dieser Orte etwas deutlicher kennen lernen will, kann die Landcharte von Palästina dazu brauchen, die in meiner kurzen Geschichte der geoffenbarten Religion befindlich ist. S. N n 5 Menge

5. Allgemeines Lesebuch für den Bürger und Landmann - S. 331

1791 - Erlangen : Bibelanst.
tûc&'.'Z'.tfjm 33i 4) Woraus man abnehmen kann ) daß sie zuge- kommen und trächtig sey? Dreß ist nur mit Gewißheit daraus zu bestimmen: j) wenn der Bauch dicker wird; 2) man an selbigem eine Bewegung verspührt; 3) beym Betasten sich die Kuh umsieht und auf die Seite tritt. 5) (Was man in acht zu nehmen Gat, wenn sie trächtig geworden? *) a) gieb ihr reines und gutes Futter; stinkende Nahrung/ erfrorne Strünke oder Dorschen und derglei- chen machen/ daß sie verwerfen; b) nimm sie in acht / daß sie nicht gestoßen/ ge- drückt/ geschlagm werde/ falle/ sich verrreit>che/ dteß würde gleiches Rwürken können; c) füttere sie mäßig/ aber gut; à) verschone sie mit schweren Arbeiten/ verwehre ihr heftiges Umherlaufen; e) vier bis 6 Wochen vor dem Werfen verschone sie mit dem Melken. 6) Wie man sich Hey der Geburt zu verhalte»/, woraus man ihre Herannäherung schließen / und was sonst bey und nach der Geburt zu beobachten wäre: a) Wenn das Euter sich vollfullt und strozet/ (einige blocken auch vor dem Wersen); so ist die Ge- burtsstunde vorhanden. Eile daher m *> Diese Stelle Nr.und s. kann der Lehrer Ln der Schm le übergehen, und nur mit wenig Worten sagen: dim Stelle gehört für euren Vater und Mutter.

6. Lehrbuch der deutschen Geschichte - S. 213

1874 - Erlangen [u.a.] : Deichert
Deutschland in Abhngigkeit von Napoleon I. 213 nur die Tiroler standen gegen die Bayern und Franzosen fr das sterreichische Kaiserhans ans unter der Anfhrung des Sandwirthes Andreas Hofer aus dem Passeierthale, des Paters Haspinger und des Wirthes Speckbacher (April 1809). Nach einem heldenmtigen Kampfe, in welchem die Bayern unter Wrede am Jselberge bei Inns-brck zuerst (29. Mai) eine Niederlage erlitten, dann aber (1. Nov. 1809) siegten, wurden jedoch die Tiroler unterworfen und Hofer in Mantua erschossen (20. Febr. 1810). Die Erzherzoge Karl und Johann gedachten, dem in Spanien beschftigten Napoleon zuvorzukommen und ihn zu einer Schlacht zu zwingen, ehe er seine Macht gesammelt hatte; aber das in Bayern unter dem Erzherzog Karl eingerckte Heer wurde vou Napoleon, meist mit Truppen des Rheinbundes, nach fnftgigen Gefechten bei Abensberg, Landshut, Eckmhl und Regensburg (19.24. April) nach Bhmen und Mhren zurckgedrngt. Am 12. Mai zog Napoleon in Wien ein. Da sammelte Erzherzog Karl die Reste der sterreichischen Armee und brachte dem Kaiser in der zweitgigen Schlacht bei den Drfern Aspern und Eslingen unterhalb Wien (21. n. 22. Mai 1809) die erste Niederlage bei. Nach sechs Wochen 6ei erneuerte sich der Kampf etwas unterhalb des Schlachtfeldes von As- p^nu^bei pern; diesmal aber siegte Napoleon bei Dentsch-Wagram (5.6. Juli ner Friede. 1809) und Kaiser Franz sah sich zum Wiener Frieden (oder Frieden von Schubruun, 14. Okt. 1809) genthigt, in welchem er Jllyrien an Frankreich; Galizien an Warschau und Rußland; Salzburg, Berch-tesgadeu und das Jnnviertel an Bayern abtreten mute, welches auer-dem (1810) noch durch die Markgrafschaft Baireuth und die Stadt Regensburg (im Ganzen etwa 200 Qnadratmeilen) vergrert wurde zur Entschdigung fr Theile von Tirol, die an Italien kamen. a. Im Wiener Frieden wurde die Aufhebung des Deutsch-herrenordens ausgesprochen (. 64) und aus Frankfurt, Aschaffen-brg, Hanau und Fulda das Groherzogthum Frankfurt fr den Fürsten Karl Theodor v. Dalberg gebildet. b. Auch in Norddeutschland wurden während des zweiten fterreichi-fchen Krieges mehrere Versuche gemacht, die Nation zu einem allgemeinen Anfstand gegen den Unterdrcker zu begeistern, wie von dem Ober-ftert Drnberg in Hessen, von dem Herzog Friedrich Wilhelm v. Braunschweig-Oels mit seiner ,,schwarzen Legion der Rache". Aber bei der Zaghaftigkeit der Fürsten und der Furcht des Volkes vor dem Gewaltherrscher muten sie fr jetzt milingen. So siel der M a-jor von Schill, der mit seinem Husarenregiment aus Berlin ausgezogen war (28. April 1809) und vergebens auf einen allgemeinen Anschlu des deutschen Volkes gerechnet hatte, mit dem grten Theile seiner Mannschaft in der Festung Stralsu nb nach hartnckigem Kampfe (31. Mai 1809). 4. Um seine Dynastie zu befestigen und sie den europischen Fr- Npl^n i. stenhusern ebenbrtig zu machen, vermhlte sich Napoleon, nachdem

7. Vom Westfälischen Frieden bis zum Ausbruch des Weltkrieges - S. 121

1918 - Erlangen [u.a.] : Deichert
118. Nebenkmpfe des Krieges von 1809. 121 war 1809 mit Frankreich vereinigt und der Papst als Gefangener nach Savona bei Genua, spter nach Fontainebleau gebracht worden.) 118. Nebenkmpfe des Krieges von 1809* Napoleon auf dem Gipfel feiner Macht. 1. Vor Beginn des sterreichischen Krieges richtete Franz I. an Nernhndiiche alle Deutschen einen Aufruf zur ttigen Mitwirkung an dem Sturze 6til^r"i9 in Napoleons. Die daran geknpften Hoffnungen gingen zwar nicht in Erfllung; es kam jedoch in einigen Gebieten des Vaterlandes zu khnen Erhebungen, welche die im Volke eingetretene Sinnesnderung erkennen lieen. Vor allem bte jener Aufruf eine zndende Wirkung auf die Tiroler, die seit dem unglcklichen Preburger Frieden (1805) Untertanen des bayerischen Staates waren. Nur mit dem grten Widerstreben hatten sie sich in die neue Ordnung der Dinge gefgt, die sie (namentlich die Einfhrung det Konskription) als einen schmerz-lichen Eingriff in alte Rechte empfanden. Zudem haten die glanbens-treuen Tiroler die Bayern als Verbndete der gottesleugnerischen Franzosen. Als sich nun sterreich ernstlich zum Kampfe rstete, da hielt man den heiersehnten Augenblick zur Losreiung von Bayern fr gekommen. Der Geist der Erhebung fuhr durch das biedere g^e6ung Bauern-, Hirten- und Jgervolk. An die Spitze der Bewegung stellte sich der Sandwirt Andreas Hofer aus dem Passeiertal (bei Meran), ein frommer, schlichter Mann, der wegen seiner Tapferkeit, seines ehren-werten Charakters und seines offenen, treuen Wesens in hoher Achtung stand. Andere Leiter waren Joseph Speckbacher und der Kapuziner-Pater Haspinger. Andreas Hofer fhrte seine Haufen nach Inns-brck, dem Mittelpunkte des Landes. Dort stieen sie auf ein bayerisch-franzsisches Heer. Nach furchtbarem Kampfe am Berge Jsel (sdlich Di- Kmpfe am von Innsbruck) wichen die Feinde zurck und die Sieger hielten unter er9e' dem Jubel des Volkes ihren Einzug in die Hauptstadt (April 1809). Einige Tage spter erscholl die Kunde von der Niederlage der fter-reicher bei Regensburg und bald darauf erschien ein bayerisches Heer unter Wrede. Abermals entbrannte ein hartnckiger Kampf am Jsel-berge (Mai) und wiederum gelang den heldenmtigen Tirolern die Be-siegung ihrer Bedrcker. Vom August an regierte Andreas Hofer eine Zeit-lang als Oberkommandant von Tirol" von der Hofburg aus das Land. Der Schnbrunner Friede machte dem Unabhngigkeitstraum des untttdrckung wackeren Volkes ein jhes Ende. Mit verstrkter Macht fielen ftfmmosen "ad>6em Schn- < m ^ . ' 1 u 01 brunner Frieden. und Bayern in Tirol ein und brachen m kurzer Zeit (November) allen Widerstand des Volkes. Speckbacher und Haspinger retteten sich durch die Flucht. Andreas Hofer entwich auf das Gebirge und fand in einer beschneiten Sennhtte Schutz gegen die ihm nachstellenden Feinde. Allein sein Aufenthaltsort blieb nicht lange verborgen.

8. Vom Westfälischen Frieden bis zum Ausbruch des Weltkrieges - S. 122

1918 - Erlangen [u.a.] : Deichert
122 Viii. Von der Franzsischen Revolution bis zum Wiener Kongre. Infolge schnden Verrates wurde Hofer im Januar 1810 von franzsischen Soldaten ergriffen und nach Mantna abgeliefert, wo man ihn, da er sich weder reuig zeigte noch um Gnade bat, zum Tode verurteilte. Mit unverbnndenen Augen, standhaft bis zum letzten Augenblick, empfing er als echter Mrtyrer seines Volkes auf den Festungswllen der Stadt die wohlgezielte Kugel und damit den Tod, den er so manchesmal vom Jselberg gesandt ins Tal". Tirol wurde zerstckelt, (f. 117, 4). ^ 2. Die Erhebung von Tirol war nur eine der begleitenden Erscheinungen des groen Krieges von 1809. hnliche Bewegungen kamen gleichzeitig in Norddeutschland vor. Nahmen sie auch hier nicht die Ausdehnung des Tiroler Aufstandes an, so waren sie doch bedeutsame Kundgebungen der im Volke vor-handenen Stimmung: der Erbitterung der die Fremdherrschaft und der Sehnsucht nach Befreiung. Zug des Herzogs Eine dieser Erhebungen nahm in Schlesien ihren Anfang. Friedrick Wil- ~ ~ . . . , J/. , '' ' m 1 3 Helm von Braun- Seele derselben war der Herzog Friedrich Wilhelm vonbraun-schwng..ls. Sohn des bei Auerstdt besiegten Herzogs. Er hate in Napoleon den Zerstrer seiner Dynastie und den Feind des Vater-landes", warb, nachdem sterreich den Krieg erklrt hatte, ein Frei-korps (die Schwarze Legion der Rache") und beschlo, auf immer greren Zuzug hoffend, den Angriff auf das Knigreich Westfalen und die Zurckeroberung seines Herzogtums. Seine Helden, die am Tschako als Sinnbild des sie beherrschenden Geistes einen Totenkopf trugen, fhlten sich so enge mit ihm verbunden, da sie es fr eine Ehre hielten, fr ihn zu sterben, fr eine Schande, ihn zu berleben. Fest entschlossen, weder Pardon zu geben, noch zu nehmen, drangen sie nach Art einer altgermanischen Gefolgschaft von Schlesien aus nach Sachsen vor, besiegten in Halberstadt ein franzsisches Regiment und gelangten bis vor Braunschweig. Hier aber erlitten sie durch einen berlegenen Gegner eine Niederlage, flohen mit ihrem Fhrer bis an die Nordsee und fanden dann auf englischen Schiffen Schutz vor den nacheilenden Feinden. nehmen^Schms ^ ^enso erfolglos, nur tragischer in seinem Ausgange war das lu"6 Unternehmen des Majors von Schill in Berlin. Er hatte sich bei der Verteidigung Kolbergs (1806 und 1807) viel Ruhm erworben und war Gegenstand begeisterter Bewunderung. Ein Held durch und durch, ein glhender Patriot, brannte in ihm eine Kampfbegier von unbezwingbarer Strke. Hingerissen von derselben, fate auch er den Sturz Jermes, des Knigs von Westfalen, ins Auge. Indem er von der berzeugung erfllt war: Besser ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende", fhrte er Ende April 1809 sein Husarenregiment von Berlin hinaus wie zum Exerzieren und feuerte dann

9. Hellas und Rom - S. 15

1906 - Erlangen [u.a.] : Deichert
25. Festspiele. 26 Die Olympischen Spiele. 15 fr die Götter aufbewahrt wurden, hatten einzelne hellenische Stn^p eigene Bndnisse geschlossen: Amphiktyonien, d. i. Nachbar-icfiaftm" Jg)te wichtigsten derselben waren: a) die Peloponnesische A. (als religiser Mittelpunkt galten die Heiligtmer des Zeus in Olympia); d) die Jsthmische . (Poseidon, Korinth); e) die Delphische A. (Phklus = Apollo, Delphi und Demeter, Thermopyl); d) die Delische A. (Apollo, Insel Delos). sorgfltig wachten die Amphiktyonien der die Heilighaltung der Tempel; sie ehrten und belohnten den Schutz derselben und ahndeten auss strengste jede frevelhafte Verletzung der den Gttern geweihten Sttten. ^Allmhlich kam den Amphiktyonien auch eine hohe politische Bedeutung zu, und die Mitglieder' dieser ursprnglich religisen Bndnisse muten mit einem Eidschwnre bekrftigen: das Heiligtum des Gottes, an welches der Bund sich knpfte, aus allen Krften zu beschtzen; keiner der amphiktylnischen Städte jemals das Wasser ab-zuschneiden; keine je von Grund aus zu vertilgen." 25* Festspiele. Zur Frderung ihrer religisen und nationalen Bestrebungen veranstalteten die Amphiktyonien regelmig wieder-kehrende Fest spiele,^ hierdurchihren Glanz allmhlich ganz Griechen-land anzogen und die wirksamsten Einigungszentren der hellenischen Stmme bildeten. Zu Ehren des Apollo sanden die Pt^hischen Spiele bei Delphi statt, zu Ehren des Poseidon Hf st f) in i s ch ht Spiele auf dem Isthmus (der Landenge) von Korinth. Dem Zeus zu Ehren waren die m pi s ch f n bei Mmea in Argolis und die O l n m p i s ch p tt in Elis (Peloponnes) eingefhrt worden. Mit religisen Feierlichkeiten (Opfern), wurden die Festspiele eingeleitet ; ihnen schlssen sich die gymnastischen bungen (der Wett-lauf, der Fnfkampf und das Wagenrennen) an. In spterer Zeit wurden auch Wettkmpfe in Ton- und Dichtkunst. ..musische" Kmpfe, veranstaltet. Ein einfacher Oliv-," Fichten- $der Lorbeerkranz war des Siegers Preis, groartig die Ehre, die ihm seine Mit-brger erwiesen. Gedichte: Die Kraniche des Jbykns" von Schiller; Griechische Spiele" von Pfizer. 26. Die Olympischen Spiele. Unter allen Festspielen erlangten die zu Olympia die hchste Bedeutung. Olympia war ein lndlich stiller Ort, und die Waldeinsamkeit des Alpheiostales wurde nur durch die Schritte der Wanderer unter-krochen, die des Weges zogen und am Zeusvltar ihr Gebet sprachen. Aber wie vernderte sich alles, wenn das vierte Jahr, das Jahr der groen Olympien, herankam und wenn die Gesandten von dem Tempel

10. Hellas und Rom - S. 16

1906 - Erlangen [u.a.] : Deichert
16 5. Die Amphiktyonien und die nationalen Festspiele der Hellenen. ^es Zeus auszogen und den Hellenen die ersehnte Kunde brachten: Das Fest des Zeus ist wiederum nahe, aller Streit soll ruhen, jeder Waffenlrm schweigen! Frei mgen auf allen Land- und Wasserstraen die Pilger heranziehen zu der gastlichen Schwelle des Zeus!" Alle Hellenen waren eingeladen und ausgeschlossen nur die Schuldbeladenen oder die dem olympischen Zeus Ehrfurcht versagt oder die sich an der gemeinsamen Sache der Hellenen versndigt hatten. Die eingeladenen Städte schickten ihre angesehensten Männer als Gesandtschaften nach Olympia, die auf stattlichen Wagen, in Pracht-gewnder gekleidet, mit zahlreichem Gefolge zum Zeusfeste Wallfahrteten und im Namen ihrer Städte herrliche Opfer darbrachten. Die Kolonien benutzten dieses Fest, um sich mit dem Mutterlande in lebendigem Zu-sammenhange zu erhalten. Ihre Brger eilten in den von Strmen selten beunruhigten Sommermonaten herbei, und das ionische Meer sowie die breite Alpheiosmndung fllte sich mit den bekrnzten Fest-schiffen der auf den Ksten von Asien und Afrika, von Italien, Sizilien und Gallien wohnenden Hellenen. Bewundernd musterte das am Ge-stade versammelte Volk die auf fernen Weiden gezogenen Rosse und Maultiere, welche durch fremdlndische, dunkelfarbige Sklaven auf den Boden von Elis gefhrt wurden. Die Kampflustigen unter den versammelten Hellenen muten sich bei den Kampfrichtern melden; sie wurden in Hinsicht ihres Ur-spruuges, ihres Rufes, ihrer krperlichen Tchtigkeit geprft und wurden "dann mit den Kmpfern gleicher Gattung und Altersstufen zusammen-geordnet. Zum Schlsse wurden sie vor eine Bildsule des schwur-htenden Zeus geleitet, der zum schreckenden Wahrzeichen in jeder Hand "den Blitzstrahl fhrte; hier muten sie einen Eid darauf leisten, da sie im heiligen Wettkampf sich keine Unredlichkeit und keinen Frevel zu-schulden kommen lassen wollten. Die Spiele und Feste wurden im Laufe der Zeiten vergrert, und aus einem Feiertage ward allmhlich eine Reihe von fnf Tagen, "welche in die Zeit des Vollmondes um die sommerliche Sonnenwende fielen. Den behendesten Lufer zu sehen, stillten sich zuerst die Stufen-sitze des Stadiums mit Zuschauern. Wenn die Volksmenge beisammen war, dann traten die Kmpfergruppen herein, von den Kampfrichtern gefhrt, welche, durch Purpurgewnder ausgezeichnet, auf ihrem Ehrensitze Platz nahmen. Der Herold rief die Kmpfer vor die Schranken sie wurden mit Namensaufrufe dem Volke vorgestellt; wer einen der-selben seiner Sitten oder seiner Herkunft wegen fr unwrdig hielt, um den Kranz des Zeus zu kmpfen, der konnte sich zur Anklage er-heben, die von den Richtern sofort erledigt wurde. Daun traten die Kmpfer an die silberne, dem Zeus heilige Losurne heran und einer nach dem anderen nahm, nachdem er ein kurzes Gebet gesprochen hatte,
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